Die normale Erdungsmessung umfasst das Abklemmen der parallelen Erdstäbe, das Setzen mehrerer zusätzlicher Erdspieße und die Verwendung eines Erdungsmessgeräts zur Berechnung des Widerstands der Erdsystemelektroden. Manchmal jedoch können die Erdspieße nirgendwo platziert werden, beispielsweise in einem Gebäude, an Handy-Nebenstellen oder an Strommasten. Was dann?
Mit dem spießlosen Prüfverfahren werden Erdspieße überflüssig. Bringen Sie ein Erdschleifenmessgerät wie Fluke 1630 am Tiefenerder oder Verbindungskabel an. Die eine Hälfte der Zange induziert eine bekannte Spannung, und die andere Hälfte misst den Strom. Das Messgerät ermittelt automatisch den Erdschleifenwiderstand dieses Erdungssystems. Auf diese Weise können Sie auch eine Durchgangsprüfung oder Leckstrommessung durchführen oder das Blitzschutzsystem untersuchen, auch ohne dass der Stromkreis unterbrochen werden muss.
Denken Sie daran: Das spießlose Verfahren beruht auf dem Prinzip, dass bei parallelen bzw. mehrfach geerdeten Systemen der Netzwiderstand aller Erdungspfade im Vergleich zu den einzelnen (gemessenen) Pfaden sehr gering ist. Für den Netzwiderstand aller parallelen Rückleitungswiderstände lässt sich demnach der effektive Wert Null annehmen. Bei der spießlosen Messung wird also nur der Widerstand einzelner Erdstäbe parallel zum Erdungssystem gemessen. Ist das Erdungssystem nicht parallel zur Erde, liegt entweder ein offener Stromkreis vor, oder Sie messen den Erdschleifenwiderstand.
Fluke 1630 misst den Erdwiderstand in einem Bereich von 0,025 bis 1500 Ω und einen Echteffektivstrom von 0,02 bis 35 A; außerdem ermöglicht es Leckstrommessungen ohne Unterbrechung des Stromkreises im Bereich von 0,2 bis 1000 mA. Es verfügt über eine Alarmfunktion (HI/LO), über die der Benutzer schnell den gemessenen Wert mit oberen und unteren Grenzwerten vergleichen kann. Außerdem sind eine Display-Hold-Funktion zum Speichern von Messwerten sowie eine automatische interne Prüf- und Abgleichfunktion integriert.