Fliehkraftschalter, Thermoschalter und Kondensatorschalter sind Ursache der meisten Fehlfunktionen von Einphasenmotoren

An den meisten Problemen bei Einphasenmotoren sind der Fliehkraftschalter, der Thermoschalter und der (die) Kondensatorschalter beteiligt. Wenn das Problem am Fliehkraftschalter, Thermoschalter und Kondensatorschalter liegt, wird der Motor in der Regel gewartet und instandgesetzt. Ist der Motor weniger als 10 Jahre alt und hat weniger als 1 PS Leistung, wird er üblicherweise ausgetauscht. Motoren mit einer Leistung von unter 1/8 PS werden immer ausgetauscht.

Fehlersuche bei Spaltphasenmotoren (Einphasenmotoren)

Ein Spaltphasenmotor hat eine Anlauf- und eine Laufwicklung. Die Anlaufwicklung wird automatisch durch einen Fliehkraftschalter abgeschaltet, nachdem der Motor hochgefahren ist. Einige Spaltphasenmotoren verfügen auch über einen Thermoschalter, der den Motor bei Überhitzung automatisch abschaltet. Die Thermoschalter können einen manuellen oder einen automatischen Reset haben. Bei Motoren mit automatischem Reset ist Vorsicht geboten, da der Motor jederzeit wieder automatisch anlaufen kann. Siehe Abbildung 1.

Abb. 1 Fehlersuche bei Spaltphasenmotoren mittels eines Ohmmeters.

Zur Fehlersuche bei einem Spaltphasenmotor ist folgendermaßen vorzugehen:

  1. Die Stromversorgung des Motors ausschalten. Den Motor einer Sichtprüfung unterziehen. Den Motor austauschen, wenn er durchgebrannt ist, die Welle eingeklemmt ist oder Zeichen von Beschädigung vorhanden sind.
  2. Prüfen, ob der Motor durch einen Thermoschalter gesteuert wird. Wenn es sich dabei um einen manuellen Thermoschalter handelt, den Thermoschalter zurücksetzen und den Motor einschalten.
  3. Wenn der Motor nicht startet, mit einem Voltmeter auf Spannung an den Motorklemmen prüfen. Die Spannung sollte in einem Bereich von 10 % der Nennspannung des Motors liegen. Wenn die Spannung nicht korrekt ist, den zum Motor führenden Schaltkreis auf Fehler überprüfen. Wenn die Spannung korrekt ist, die Stromversorgung des Motors ausschalten, damit der Motor getestet werden kann.
  4. Den Griff des Sicherheitsschalters oder den Kombinationsstarter in Aus-Stellung drehen. Den Startmechanismus gegen Wiedereinschalten sichern und gemäß Unternehmensrichtlinie kennzeichnen.
  5. Bei ausgeschalteter Stromversorgung das Ohmmeter an die Motorklemmen anlegen, von denen die Eingangsstromleitungen getrennt wurden. Das Ohmmeter misst den Widerstand der Anlauf- und Laufwicklungen. Da die Wicklungen parallel geschaltet sind, ist ihr kombinierter Widerstand geringer als der Widerstand jeder Wicklung allein. Wenn das Messgerät den Wert 0 anzeigt, liegt ein Kurzschluss vor. Wenn das Messgerät unendlich anzeigt, liegt ein offener Schaltkreis vor. In beiden Fällen sollte der Motor ausgetauscht werden. Hinweis: Bei dieser Motorgröße wäre eine Reparatur nicht kosteneffizient.
  6. Den Fliehkraftschalter einer Sichtprüfung auf Anzeichen von Durchbrennen oder gebrochene Federn unterziehen. Wenn offensichtliche Fehleranzeichen vorhanden sind, den Schalter reparieren oder austauschen. Wenn nicht, den Schalter mit einem Ohmmeter prüfen.

Den Fliehkraftschalter manuell betätigen. (Möglicherweise muss die Kappe auf der Schalterseite entfernt werden.) Wenn der Motor in Ordnung ist, nimmt der Widerstandsmesswert auf dem Ohmmeter ab. Wenn sich der Widerstand nicht ändert, liegt ein Problem vor. Die Prüfung fortsetzen, um das Problem zu ermitteln.

Fehlersuche bei Kondensatormotoren

Ein Kondensatormotor ist ein Spaltphasenmotor, der zusätzlich über einen oder zwei Kondensatoren verfügt. Durch die Kondensatoren bekommt der Motor ein Anlauf- und/oder Laufmoment. Die Fehlersuche bei Kondensatormotoren ähnelt der Fehlersuche bei Spaltphasenmotoren. Als zusätzliches Element muss nur der Kondensator berücksichtigt werden.

Kondensatoren haben eine begrenzte Lebensdauer und sind oft die Ursache einer Störung bei Kondensatormotoren. Kondensatoren können zu einem Kurzschluss oder einer offenen Schaltung führen oder sich soweit verschlechtern, dass sie ausgetauscht werden müssen. Eine Beschädigung kann auch den Wert des Kondensators verändern, was zu zusätzlichen Problemen führen kann. Wenn ein Kurzschluss an einem Kondensator vorliegt, ist möglicherweise die Wicklung im Motor durchgebrannt. Wenn sich ein Kondensator verschlechtert oder öffnet, hat der Motor ein schlechtes Anlaufmoment. Ein schlechtes Anlaufmoment kann verhindern, dass der Motor startet. Dies löst normalerweise die Überlast aus.

Alle Kondensatoren bestehen aus zwei leitenden Oberflächen, die durch ein Dielektrikum getrennt sind. Ein Dielektrikum ist ein Medium, in dem ein elektrisches Feld mit wenig oder ohne Energiezufuhr von außen aufrechterhalten wird. Diese Art von Material wird verwendet, um die leitenden Oberflächen eines Kondensators zu isolieren. Es gibt Öl- und Elektrolytkondensatoren. Ölkondensatoren sind mit Öl gefüllt und in einem Metallbehälter dicht verschlossen. Das Öl dient als Dielektrikum.

Es gibt mehr Motoren, die Elektrolytkondensatoren verwenden als Motoren mit Ölkondensatoren. Bei Elektrolytkondensatoren werden zwei Aluminiumfolien gewickelt, die durch dünne Lagen von mit Elektrolyt getränktem Papier voneinander getrennt sind. Ein Elektrolyt ist ein leitendes Medium, in dem der Stromfluss durch Ionen-Migration erfolgt. Das Elektrolyt wird als Dielektrikum verwendet. Die Aluminiumfolie und das Elektrolyt sind in einer Karton- oder Alumiumumhülle eingeschlossen. Eine Entlüftungsöffnung soll eine Explosion in dem Fall verhindern, dass es beim Kondensator zu einem Kurzschluss oder einer Überhitzung kommt.

Wechselstrom-Kondensatoren werden für Kondensatormotoren verwendet. Kondensatoren, die für den Anschluss an Wechselstrom ausgelegt sind, haben keine Polarität. Siehe Abbildung 2.

Abb. 2 Fehlersuche bei Kondensatoren mit einem Ohmmeter und einem Widerstand

Zur Fehlersuche bei einem Kondensatormotor ist folgendermaßen vorzugehen:

  1. Den Griff des Sicherheitsschalters oder den Kombinationsstarter in Aus-Stellung drehen. Den Startmechanismus gegen Wiedereinschalten sichern und gemäß Unternehmensrichtlinie kennzeichnen.
  2. Mit einem Voltmeter die Spannung an den Motorklemmen messen, um sicherzustellen, dass die Stromversorgung abgeschaltet ist.
  3. Die Kondensatoren liegen am äußeren Rahmen des Motors. Abdeckung des Kondensators entfernen. Achtung: Ein guter Kondensator hat Ladung gespeichert, auch wenn die Stromversorgung abgeschaltet ist.
  4. Den Kondensator einer Sichtprüfung auf Leckstellen, Risse oder Beulen unterziehen. Den Kondensator ersetzen, wenn solche Defekte vorhanden sind.
  5. Den Kondensator aus dem Schaltkreis entfernen und entladen. Um einen Kondensator sicher zu entladen, einen 20.000-Ω-, 2-Watt-Widerstand fünf Sekunden lang an die Klemmen anlegen.
  6. Nachdem der Kondensator entladen ist, die Ohmmeter-Messleitungen an die Kondensator-Klemmen anlegen. Das Ohmmeter zeigt den allgemeinen Zustand des Kondensators an. Ein Kondensator ist entweder in gutem Zustand, kurzgeschlossen oder offen.

Das Voltmeter auf die Messung von Kapazität einstellen. Der Kapazitätsmesswert sollte innerhalb von ±20 % des auf dem Kondensator-Typenschild angegebenen Werts liegen.

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