3 Schlüsselprinzipien zum Aufbau einer starken Sicherheitskultur

Einer Umfrage von Fluke zufolge verfügen die meisten Unternehmen nicht über eine starke Sicherheitskultur. Um eine starke Sicherheitskultur aufzubauen, müssen Sie zunächst ein Sicherheitsklima schaffen. Ein Sicherheitsklima ermöglicht schnellere Änderungen und Anpassung. Es wirkt sich auf die Sicherheitskultur aus, die schwieriger zu verändern ist, da sie mit der allgemeinen Unternehmenskultur verwoben ist. Wenn Sie die Sicherheitskultur eines Unternehmens ändern wollen, müssen Sie am Sicherheitsklima ansetzen. Im Laufe der Jahre baut ein starkes Klima eine noch stärkere Kultur auf.

Der Experte für Sicherheitskultur bei Predictive Solutions, Dr. Chuck Pettinger, nennt drei wichtige Änderungen, die dazu beitragen, ein erfolgreiches Sicherheitsklima zu schaffen, das zu einer erfolgreichen Sicherheitskultur heranwachsen wird:

  1. Kommunizieren
  2. Persönlichen Einsatz fördern
  3. Am Ball bleiben

1. Kommunizieren

Ein Teil jedes erfolgreichen Geschäfts ist die Art, wie wir miteinander kommunizieren. Im Hinblick auf ein Sicherheitsklima umfasst Kommunikation Dinge wie Zielsetzung und die Schaffung von Anreizen. Dr. Pettinger rät, anstatt Kennzahlen zu verfolgen, die auf Unfällen und Verletzungen basieren, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Die Fokussierung auf Unfälle und Verletzungen "erzeugt jede Menge an Dokumentation und Berichterstattung. Und sie kann unbeabsichtigt der Kultur schaden." Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Verfolgung der Qualität der Sicherheitsinspektionen oder darauf, wie viele Mitarbeiter sich an der Sicherheitsinitiative beteiligen. Im Allgemeinen sind Menschen motivierter, wenn sie versuchen, etwas zu verbessern, anstatt es zu vermeiden oder zu verringern, z. B. Verletzungen.

Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Festlegung von spezifischen, messbaren, erreichbaren, relevanten und befristeten Zielen (S.M.A.R.T.), die nützlicher sind und einen positiven Effekt auf das Sicherheitsklima des Unternehmens haben. Dr. Pettinger sagt: „Das Ziel sollte ein umsetzbares, erkennbares Verhalten sein, das Sie verstärken, im Gegensatz zur pauschalen Aussage: ‚Geben Sie Ihr Bestes‘. Also spezifizieren Sie es. Machen Sie es erreichbar. Machen Sie es wichtig für die Menschen um Sie herum, und nicht nur für Sie. Und visualisieren Sie es, bringen Sie die Menschen dazu, es anzuerkennen.“

Es ist auch wichtig, sich darüber bewusst zu sein, wie man über bestimmte Prozesse spricht. Dies kann sich auch auf die Wahrnehmung des Klimas im gesamten Unternehmen auswirken. Dr. Pettinger gab ein Beispiel dafür, wie das Klima die Mitarbeiter negativ beeinflussen kann: „Wenn Sie hören: ‚Wir müssen diese Maschine zum Laufen bringen.‘ Dann wissen Sie, es ist zeitkritisch. Das übt einen gewissen Druck auf Sie aus und niemand sagt Dinge wie: ‚Nehmen Sie Abkürzungen‘. Sie spüren diesen Druck durch das Klima, im Vergleich zu anderen Kulturen, wo es heißt: ‚Es ist egal, wie lange es dauert. Nehmen Sie sich Zeit. Tun Sie es sicher. Verletzen Sie sich nicht.‘.“

2. Persönlichen Einsatz fördern

Durch die Erstellung eines Plans, der die Sicherheit des Einzelnen gewährleistet, wird die Sicherheit während des gesamten Arbeitstages im Blick behalten. Dr. Pettinger sah einen Erfolg bei der Veränderung der Art und Weise, wie Meetings zu Schichtbeginn durchgeführt werden, sowie bei der weiteren Anpassung der Schulung.

Die stärkere Beteiligung der Mitarbeiter an Meetings zu Schichtbeginn hat sich für viele Unternehmen positiv ausgewirkt. Anstatt sich nur darauf zu konzentrieren, was getan werden muss und was die vorherige Schicht liegen lassen hat, schlägt Dr. Pettinger vor, sich bei jedem Meeting die Zeit zu nehmen, um über potenzielle Risiken und wie sie reduziert werden können zu sprechen. „Entlocken Sie die Antworten den Menschen in Ihrer Gruppe. Als guter Manager ist der Versuch, sie dazu zu bringen, die Lösung zu finden, der Schlüssel“, so Pettinger.

Wenn es um Schulung und Training geht, gibt es mehrere Möglichkeiten der Herangehensweise. Der Fluke Kunde, Michael Brooks, hat bei seinem Unternehmen Great Southwestern Fire and Safety bereits Erfolge mit Einzelschulungen erzielt. Nach seinen Erfahrungen ist es wichtig, sich die Zeit nehmen, die Sicherheitsschritte durchzugehen und sicherzustellen, dass Wissen und die Erfahrung von einem Mitarbeiter auf den nächsten übertragen werden. Brooks sagte: „Was sie gelernt haben, konnten sie an jemand anderen weitergeben. Es ist nicht dasselbe, ob Menschen geschult werden oder lernen oder ob Erkenntnisse durch das Weitergeben ständig wachsen. Wir haben wirklich hart daran gearbeitet, diese positive Einstellung bei unseren Mitarbeitern zu bewahren.“ Dies hat nicht nur zur Sicherheit der Mitarbeiter beigetragen, sondern auch dem Unternehmen im Laufe der Jahre geholfen zu wachsen.

3. Am Ball bleiben

Viele Unternehmen geraten in eine Art Teufelskreis. Dort gewinnen neue Initiativen schnell an Kraft, verlieren aber schließlich den Schwung und verschwinden nach einer Weile in der Versenkung. Dann wird eine weitere neue Initiative gestartet und der Kreis wiederholt sich. Diese Initiativen lassen jedoch keine wirkliche Veränderung erkennen und sowohl das Klima als auch die Sicherheitskultur bleiben unverändert.

Stattdessen müssen Unternehmen einen Weg finden, um in eine Aufwärtsspirale zu gelangen. Hier geht es um Geduld und Ausdauer. „Kultur ist sehr schwer zu beeinflussen. Manchmal dauert so eine Veränderung drei, fünf, oder sogar zehn Jahre“, so Pettinger.

Sobald eine neue Initiative gestartet wurde, sollten Sie kurzfristige Ziele setzen, damit schneller ein Fortschritt erkennbar ist. Die einzelnen Mitarbeiter fühlen sich nicht nur in der Lage, mehr bewirken zu können, sondern das Management kann auch verfolgen, welche Veränderungen in die Wege geleitet wurden haben. Sobald die Menschen den Wert des neuen Prozesses erkennen, wird er zum Selbstläufer und Ihrem Unternehmen dabei helfen, eine Sicherheitskultur zu schaffen.

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