Druckschalterprüfung mit Dokumentation

Klassische Methoden für die Prüfung von Druckschaltern werden mit der Einführung neuer Druckprüfgeräte nach und nach überholt. Heutzutage werden die meisten Druckschalter mit einem Manometer geprüft, das an einer Pumpe montiert ist, um Druck zu erzeugen und zu messen. Außerdem kommt ein auf Durchgangsmessung geschaltetes Digitalmultimeter zum Einsatz, um das Öffnen und Schließen des Schalters zu überprüfen. Der Techniker muss den auf den Schalter angewendeten Druck ablesen, wenn die akustische Durchgangsprüfung angibt, dass die Schalterkontakte geschlossen wurden. Eine praktikable Lösung; neue Geräte können diese Aufgabe jedoch vereinfachen.

Moderne Kalibratoren können den angewendeten Druck automatisch aufzeichnen, wenn ein Druckschalter von offen nach geschlossen und von geschlossen nach offen wechselt. Dabei sind der Einstellpunkt und die Totzone des Schalters viel einfacher zu ermitteln.

Mit einem modernen dokumentierenden Kalibrator können Sie das Öffnen und Schließen spannungsfreier Kontakte am Schalter überprüfen. Wenn Sie den Fluke 753 oder 754 verwenden, können Sie den Schalter sogar am Netz belassen – der Kalibrator misst die sich ändernde Wechselspannung und interpretiert diese als Öffnen und Schließen des Schalters. Es sei darauf hingewiesen, dass es immer sicherer ist, an einem abgeschalteten Stromkreis zu messen, jedoch ist dies nicht immer möglich. Messen Sie außerdem keine Wechselspannungen über 300 V, da dies der Höchstwert ist, für den die Produktfamilie 75X spezifiziert ist. Wechselspannungen in Dreiphasensystemen mit 480 V müssen abgeschaltet und vom Schalter getrennt werden, wenn eine Prüfung mit der Produktfamilie 75X durchgeführt wird.

Durchführung der Prüfung:

  1. Schließen Sie die Geräte wie oben abgebildet an, um mit der Schalterprüfung zu beginnen. In diesem Beispiel prüfen wir spannungsfreie Kontakte und Durchgang. Wählen Sie zur Messung des Durchgangs für die Prüfung die Widerstandsmessung aus. Wechseln Sie danach zum Bildschirmmodus für den Geberbetrieb (Source), und wählen Sie Druck aus, um den von der Handpumpe erzeugten und vom Druckmodul gemessenen Druck anzuzeigen. Stellen Sie den Kalibrator in den Modus mit geteiltem Bildschirm.
  2. Als nächstes wird der Schalter beschrieben und ob er sich bei Umgebungsdruck für gewöhnlich in offenem oder geschlossenem Zustand befindet. Der offene Zustand des Schalters ist der Rückstellzustand. Der Einstellzustand ist der Zustand, in den der Schalter mit angelegtem Druck oder Vakuum wechselt. In diesem Beispiel ist der Schalter für gewöhnlich offen und soll schließen, wenn der angewendete Druck 10 psi (0,67 bar) übersteigt. Als nächstes müssen die zulässige Abweichung des Drucks am Einstellpunkt und die Totzone bestimmt werden. In diesem Beispiel beträgt der Einstellwert idealerweise 10 psi, und eine Abweichung von +/- 1 psi ist zulässig. Der zulässige Rückstelldruck wird durch die Fehlergrenze der Totzone beschrieben. In diesem Fall muss der Rückstellzustand mehr als 1 psi, jedoch nicht mehr als 3 psi unter dem ermittelten Einstellwert eintreten.
  3. Wenn die Fehlergrenzen für die Prüfung vollständig bestimmt sind, können Sie mit der Messung beginnen. Erhöhen Sie den Druck, bis der Kalibrator den Druckwert für den Einstellwert erfasst. Verringern Sie dann den Druck, bis der Druck am Rückstellpunkt ermittelt wurde. Wiederholen Sie das Erhöhen und Verringern des Drucks für den Schalter, um die Wiederholbarkeit der Einstell- und Rückstellwerte zu ermitteln. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, drücken Sie auf "Done" (Fertig), um die Gut/Schlecht-Bewertung des Schalters zu erhalten. Wenn der Schalter die Prüfung nicht besteht, muss er möglicherweise justiert oder ersetzt werden. Wenn der Schalter justiert wurde, wiederholen Sie die Prüfung, um den Zustand des Schalters nach der Justage ("As-Left") zu dokumentieren, bevor er wieder in Betrieb genommen wird. Das Prüfergebnis ist jetzt dokumentiert und kann in die Kalibrierverwaltungssoftware hochgeladen werden.

Diesen Anwendungsbericht mit hilfreichen Technik-Tipps finden Sie zusammen mit ACHT weiteren Anwendungsberichten in einem KOSTENLOSEN Leitfaden zur Druckkalibrierung.

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