Es ist nicht schwierig, in der Bauphase elektrische Leitungen zu finden. Bei einem fertigen Bauwerk hingegen ist diese Aufgabe eine Herausforderung. Ein gut konstruierter Leitungssucher kann eine Ihrer wichtigsten Investitionen sein, um Zeit und Geld zu sparen.
So richten Sie einen Leitungssucher mit erweiterten Funktionen ein
1. Herstellen der Verbindung
Als Erstes schließen Sie den Sender an, entweder mit einer Messleitung oder mit einer Stromzange. Bei den meisten Anwendungen liefert die direkte Verbindung mit einer Messleitung die besten Ergebnisse.
- Schließen Sie die rote und die grüne Messleitung an den Sender an.
- Verbinden Sie die rote Messleitung mit der spannungsführenden Leitung auf der Lastseite des Stromkreises. Dabei ist egal, ob der Stromkreis spannungsführend oder spannungsfrei ist.
- Im letzten und für präzise Ergebnisse wichtigsten Schritt verbinden Sie die grüne Messleitung mit einer separaten Erde. Dabei ist zu beachten, in welchem Stromkreis sich die zu verfolgende Leitung befindet. Wenn die grüne Leitung nicht korrekt geerdet oder mit demselben Stromkreis wie die spannungsführende Leitung verbunden ist, können sich die Signale aufheben.
- Die Leitung ist nicht mit einem Fehlerstromschutzschalter (GCFI) oder einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD, werden im Allgemeinen außerhalb der USA verwendet) verbunden:
- Verbinden Sie die grüne Messleitung mit einer separaten Erde, z. B. einem Wasserleitungsrohr aus Metall, einer geerdeten Gebäudestruktur aus Metall, einem mit der Erde verbundenen Schraubendreher oder einem Erdspieß.
- Falls die Leitung mit dem Ausgang eines Fehlerstromschutzschalters (GFCI) verbunden ist:
- Stellen Sie sicher, dass der Stromkreis spannungsführend ist.
- Entfernen Sie die Steckdosenabdeckung von der Wand.
- Verbinden Sie die rote Messleitung mit der spannungsführenden Leitung.
- Verbinden Sie die grüne Messleitung mit einer separaten Erde.
- Falls die Leitung mit dem Leistungsschalter eines Fehlerstromschutzschalters (GFCI) verbunden ist:
- Stellen Sie sicher, dass der Stromkreis nicht spannungsführend ist, um ein Auslösen des Leistungsschalters zu vermeiden.
- Suchen Sie den nächstgelegenen Anschluss zum Leistungsschalter oder zur Sicherungstafel. Dieser Anschluss muss sich in einem anderen Zweig desselben Stromkreises befinden, der an denselben Leistungsschalter des GFCI angeschlossen ist.
- Verbinden Sie die grüne Messleitung mit dem Neutralleiter des gefundenen nächstgelegenen Anschlusses.
- Falls die Leitung ist eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) angeschlossen:
- Suchen Sie den nächstgelegenen Anschluss zum Leistungsschalter oder zur Sicherungstafel. Er muss sich in einem anderen Zweig desselben Stromkreises befinden, der an denselben RCD wie der spannungsführende Leiter oder Phasenleiter angeschlossen ist.
- Verbinden Sie die grüne Messleitung mit dem Neutralleiter des gefundenen nächstgelegenen Anschlusses.
- Die Leitung ist nicht mit einem Fehlerstromschutzschalter (GCFI) oder einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD, werden im Allgemeinen außerhalb der USA verwendet) verbunden:
Wenn kein direkter Anschluss an einen blanken Leiter möglich ist, kann ein Leitungssucher mit erweiterten Funktionen auch zusammen mit einer Stromzange an niederohmigen geschlossenen Stromkreisen verwendet werden. Das Signal ist dann aber nicht so stark wie bei einem direkten Anschluss, weil keine Verbindung mit einem Leiter hergestellt wurde. Der Empfänger erkennt möglicherweise das Signal nicht, wenn die Stromzange zu weit entfernt ist.
- Um die Verbindung mit einer Stromzange herzustellen, schließen Sie die Messleitungen an den Sender an, und umfassen Sie dann die die zu verfolgende Leitung mit der Zange. Zum Erhöhen der Signalstärke können Sie den Leiter einige Male um die Zange wickeln.
- Bei Signalleitungen und nicht spannungsführenden Leitungen oder Lasten können Sie den Stromkreis auch kurzzeitig an beiden Enden erden, um die Leitungssuche durchzuführen.
2. Einrichten des Senders
Sobald Sie alle Verbindungen hergestellt haben, wird im nächsten Schritt der Sender eingerichtet.
- Schalten Sie den Sender ein. Anhand der erkannten Spannung wählt der Leitungssucher mit erweiterten Funktionen automatisch den spannungsführenden oder spannungsfreien Modus aus.
- Ein Messgerät, bei dem Ihre Sicherheit im Vordergrund steht, sollte klar anzeigen, ob ein Stromkreis oder eine Leitung spannungsführend oder spannungsfrei ist. Es sollte auch eine deutliche Warnung oder einen Alarm ausgeben, wenn es eine berührungsgefährliche Spannung erkennt. Das bedeutet, dass Sie die Verbindung zum Stromkreis sofort trennen müssen.
- Bei einem Leitungssucher mit erweiterten Funktionen können Sie aus verschiedenen Signalmodi auswählen.
- Bei den meisten Anwendungen wird der High-Modus verwendet.
- Verwenden Sie bei Anwendungen, die eine präzise Suche erfordern, den Low-Modus, um ein Signal mit kleinem Pegel zu erzeugen, das die Kopplung mit nahegelegenen Leitungen und Objekten reduziert.
- Verwenden Sie den Schleifenmodus, um spannungsfreie Leitungen in einem geschlossenen Stromkreis zu verfolgen, z. B. kurzgeschlossene Leitungen oder abgeschirmte Kabel, oder wenn Sie eine Stromzange verwenden.
- Achten Sie vor allem auf die korrekte Erdung, um falsche Ergebnisse zu vermeiden.
- Wenn Sie den Sender mit zwei benachbarten Leitungen im selben Stromkreis verbinden (z. B. ein spannungsführender Leiter und ein Neutralleiter in einem Romex-Kabel), heben sich die Signale gegenseitig auf: Das Signal wird in der ersten Leitung in die eine Richtung geleitet und in der zweiten Leitung in die entgegengesetzte Richtung zurückgeleitet.
- Achten Sie beim Herstellen der Verbindungen darauf, die grüne Messleitung mit einer separaten Erde (ein Wasserleitungsrohr aus Metall, die geerdete Gebäudestruktur aus Metall oder ein Erdspieß) zu verbinden, um ungenaue Signale durch Signalkopplung zu vermeiden.
3. Suche mit dem Empfänger
Sobald der Sender korrekt angeschlossen und aktiviert wurde, können die Leitungen im Stromkreis gesucht werden. Halten Sie mindestens 1 m Abstand zwischen Sender und Empfänger ein, um Signalstörungen zu minimieren.- Wählen Sie den gewünschten Modus aus. Die meisten Empfänger haben einen Modus zum Scannen, einen weiteren Modus für präzise Signalerkennung, einen Modus zum Erkennen von Leistungsschaltern und einen Modus für die berührungslose Spannungserkennung (ohne Sender).
- Bewegen Sie den Empfänger an der Wand entlang, um den stärksten Signalpegel zu finden. Dieser zeigt das Vorhandensein einer Leitung an. Die meisten Empfänger verfügen über eine Kerbe o. Ä. am Sensor, die Ihnen hilft, den Empfänger parallel zur Leitung auszurichten.
- Sobald ein Signal erkannt wird, sollten Sie einen starken Signalausschlag auf der Skala sehen. Wenn kein Signal erkannt wird, können Sie die Empfindlichkeit erhöhen oder verringern, um den spannungsführenden Leiter oder Phasenleiter vom Neutralleiter zu unterscheiden.
- Passen Sie die Empfindlichkeit an, um die Signalstärke bei etwa 75 % der Skala (oder bei den Herstellervorgaben) zu halten, sodass Sie eine klare Anzeige erhalten, wenn der Empfänger eine Leitung erkennt. Wenn Sie die Empfindlichkeit bis auf den Mindestwert herabgesetzt haben und die Signalstärke immer noch zu hoch ist, schalten Sie den Sender in den Low-Modus.
- Verfolgen Sie weiterhin das Signal mit dem Empfänger, bis Sie das Ende der Leitung oder eine Verbindung mit anderer Ausrüstung erreichen, und markieren Sie währenddessen die Stellen. Wiederholen Sie die Schritte, um alle gewünschten Leitungen zu finden. Protokollieren Sie Ihre Ergebnisse für die spätere Verwendung und Störungsbehebung.
4. Erkennen von Leistungsschaltern
Um das Erkennen von Leistungsschaltern zu beschleunigen und zu erleichtern, können Sie den Empfänger verwenden, um das Signal des Senders aufzuspüren.
- Richten Sie den Sensor senkrecht zum Leistungsschalter aus.
- Scannen Sie in wiederholten Durchgängen jeden Leistungsschalter oder jede Sicherung für mehr als eine Sekunde, bis Sie sicher sind, dass die Anzeige ein starkes Signal für nur einen Leistungsschalter oder eine Sicherung erkennt.
- Protokollieren Sie Ihre Ergebnisse, und kennzeichnen Sie die Leistungsschalter für zukünftige Untersuchungen.
Ein guter Leitungssucher hat viele Vorteile
Die Leitungssuche ist Kunst und Wissenschaft zugleich. Es gibt so viele Leitungen und unterschiedliche Installationen, dass es schwierig sein kann, gute Ergebnisse zu erhalten.
Ein gut konstruierter Leitungssucher hat viele Vorteile, z. B. eine höhere Messkategorie oder Nennspannung, mehr einstellbare Empfindlichkeitsstufen und verschiedene Sender-Ausgangsfrequenzen. Diese sorgen für mehr Sicherheit und helfen Ihnen, unter den verschiedensten Bedingungen möglichst präzise Ergebnisse zu erhalten. Wenn Sie sich mit seiner Einrichtung und der Nutzung der erweiterten Funktionen vertraut gemacht haben, werden Ihre Kollegen (und Kunden) vielleicht sogar denken, dass Sie durch Wände sehen können.