Vor fünf Jahren begann Fluke, mit der Umstellung auf hocheffiziente Geräte Störmeldungen von Servicetechnikern zu erhalten. Die Meldungen kamen nach der Installation und dabei ging es nicht um die neuen Geräte, sondern um andere Teile des Systems, die unregelmäßig oder gar nicht funktionierten.
Das Problem? Ältere elektrische Verteilungssysteme erfüllen nicht die Leistungsanforderungen von neuen, elektronisch gesteuerten Hocheffizienzgeräten. Viele Betriebe führen vor der Installation neuer Geräte keine Laststudien durch und sind nicht auf die Auswirkungen eines neuen Geräts auf andere Lasten vorbereitet. Insbesondere wenn ein Betrieb neue Steuerungen und elektronische Geräte installiert, gelangen Oberschwingungen in das Energieverteilungssystem, die zu Leistungsproblemen mit anderen Geräten innerhalb des Systems führen können.
An diesem Punkt intensivierte Fluke seine Schulungs- und Bewusstseinsbemühungen zur Fehlersuche hinsichtlich der Netzqualität für die HLK-Community. Wir begannen außerdem mit der Arbeit an unserer nächsten Generation von Netz- und Stromversorgungsanalysatoren.
Die Fehlersuche bei Problemen mit der Netzqualität ist eine Sache, aber für ihre Behebung ist ein Gespräch mit dem Management erforderlich. Für die Behebung von Oberschwingungsproblemen wird die Hilfe eines Elektroingenieurs benötigt. Möglicherweise müssen Geräte zur Verringerung von Oberschwingungen angeschafft und installiert werden. Die Umverteilung von Lasten oder das Hinzufügen von Systemkapazität kostet ebenfalls Geld. Wie argumentiert ein Techniker gegenüber dem Management, dass die Probleme, die durch eine unregelmäßige Geräteleistung verursacht werden, die Kosten der Lösung rechtfertigen? Normalerweise kann er das nicht, sodass Fehler auftreten und Schuldzuweisungen gemacht werden.
Zum Glück ist es Professoren an der Polytechnischen Universität Valencia in Spanien gelungen, eine Lösung dafür zu entwickeln. Sie entwickelten eine Möglichkeit, die Menge der Energie zu bestimmen, die durch Klirrfaktor und ungleichmäßigen Lastverlauf unbrauchbar gemacht wurde. Vorher waren die Handlungsmöglichkeiten von Fluke darauf beschränkt, unseren Kunden bei der Identifizierung von Oberschwingungen und Unsymmetrien behilflich zu sein. In der Zusammenarbeit mit den Professoren ist es Fluke jedoch gelungen, eine neue Generation von Netzqualitätsmessgeräten zu entwickeln, die die Energieverschwendung nicht nur identifizieren, sondern auch quantifizieren und mit dem Stromtarifplan multiplizieren können, sodass der Anwender dem Management die genauen Kosten schlechter Netzqualität im Laufe der Zeit zeigen kann.
HLK-Techniker, die mit Netzproblemen konfrontiert werden, haben jetzt das nötige Werkzeug, um das Problem zu erkennen UND überzeugend für die Implementierung einer Lösung zu argumentieren. Das Energiekostenmanagement von Gebäuden lässt sich möglicherweise durch die Behebung operativer Probleme, die durch mangelnde Netzqualität verursacht werden, rechtfertigen, wenn es mit einer entsprechenden Reduzierung der Stromrechnung verbunden werden kann. Die neuen Modelle, die Netz- und Stromversorgungsanalysatoren Fluke 434 und Fluke 435 Serie II, ersetzen die bestehenden Modelle ab Januar 2012.