Strommesszangen sind elektrische Messgeräte, bei denen ein Multimeter mit Basisfunktionen mit einem Stromsensor kombiniert ist.
Strommesszangen messen den Strom. Mit Messleitungen und Messspitzen misst man die Spannung. Mithilfe von Klemmbacken mit Scharnier, die in das elektrische Messgerät integriert sind, können Techniker die Zange an jeder beliebigen Stelle in einem elektrischen System um Kabel oder andere Leiter klemmen und den darin fließenden Strom messen, ohne den Stromkreis öffnen oder abschalten zu müssen.
Unter dem Kunststoff-Formteil bestehen die Klemmbacken aus Ferrit und sind so konstruiert, dass sie das Magnetfeld erfassen, bündeln und messen, das durch den Strom, der durch einen Leiter fließt, erzeugt wird.
- Klemmbacke zur Strommessung.
- Griffschutz (um Finger vor Stromschlägen zu schützen).
- Hold-Taste: Hält den Messwert auf dem Display fest. Neue Messwerte werden angezeigt, wenn die Taste ein zweites Mal gedrückt wird.
- Drehschalter.
- Display (Anzeige).
- Taste für Display-Beleuchtung.
- Min./Max.-Taste: Beim ersten Drücken zeigt das Display den Maximalwert an. Weiteres Drücken zeigt den Minimal- und Mittelwert an. Diese Funktion funktioniert im Stromstärke-, Spannungs- und Frequenzmodus.
- Einschaltstrom-Taste.
- Nullpunkt-Taste (gelb): Entfernt den Gleichstrom-Offset bei Gleichstrommessungen. Dient auch als Umschalttaste, um die am Rand des Drehschalters gelb gekennzeichneten Funktionen auszuwählen.
- Freigabehebel für Klemmbacken.
- Ausrichtungsmarkierungen: Um die Genauigkeitsspezifikationen einzuhalten, muss der Leiter an diesen Markierungen ausgerichtet sein.
- Eingangsanschlussbuchse Masse.
- Eingangsanschlussbuchse Spannung/Widerstand.
- Eingang für flexible Stromzange (iFlex).
Ursprünglich waren Strommesszangen hauptsächlich als spezielle Messgeräte für die Strommessung gedacht. Moderne Modelle umfassen jedoch mehr Messfunktionen, sind genauer und weisen teilweise erweiterte Messfunktionen auf. Moderne Zangen bieten die meisten grundlegenden Funktionen eines Digitalmultimeters, wie etwa die Messung von Spannung, Durchgang und Widerstand.
Strommesszangen sind vor allem aus zwei Gründen sehr beliebt:
- Sicherheit. Elektriker müssen heutzutage nicht mehr Leiter auftrennen und die Messleitungen in den Stromkreis einfügen, um die Strommessung durchzuführen. Die Klemmbacken einer Strommesszange brauchen während einer Messung keine Leiter zu berühren.
- Anwenderfreundlichkeit. Stromführende Stromkreise müssen während einer Messung nicht mehr ausgeschaltet werden, was die Effizienz enorm steigert.
Strommesszangen werden vor allem zur Messung hoher Stromstärken eingesetzt. Digitalmultimeter können einen 10-A-Strom höchstens 30 Sekunden lang messen, da sonst das Messgerät beschädigt werden kann.
Strommesszangen bieten einen minimalen Strombereich von 0 A bis 100 A. Viele Modelle haben einen Bereich von bis zu 600 A. Andere können bis zu 999 A oder sogar 1400 A messen, und extern anschließbare Stromzangen wie die iFlex® schaffen sogar 2500 A.
Strommesszangen werden für Industrieanlagen, Industriesteuerungen, elektrische Anlagen im Bereich Privathaushalte/Gewerbe/Industrie und industrielle Heizungs-/Lüftungs-/Klimaanlagen eingesetzt. Sie sind vor allem vorgesehen für:
- Wartung: Reparatur vorhandener Systeme je nach Bedarf.
- Installation: Fehlersuche bei Installationsproblemen, Durchführung von Messungen an Stromkreisen sowie Beaufsichtigung von Auszubildenden bei der Montage von Elektroinstallationen.
- Instandhaltung: Durchführung geplanter und vorbeugender Instandhaltung sowie Fehlersuche.
Strommesszangen werden in drei Kategorien unterteilt:
- Stromwandler-Strommesszangen: messen nur Wechselstrom (AC).
- Hall-Effekt-Strommesszangen: messen sowohl Wechselstrom als auch Gleichstrom (AC und DC).
- Flexible Strommesszangen: verwenden eine Rogowski-Spule, messen nur Wechselstrom (AC) und sind sehr gut für Messungen in engen Bereichen oder an ungünstig geformten Leitern geeignet.