Elektriker weltweit: die häufigsten Fehler, die bewährtesten Verfahren

Das sind weise Worte: „Arbeiten Sie immer so, als wenn Spannung anliegen würde“.
Das sind weise Worte: „Arbeiten Sie immer so, als wenn Spannung anliegen würde“.

Elektrizität ist eine Kraft der Natur, und sie verhält sich auf der ganzen Welt gleich.

Daher ist es wenig überraschend, dass Elektriker und Wartungstechniker von Kanada bis Australien und von Pakistan bis Philippinen weitgehend ähnliche Erfahrungen machen und die gleichen Lektionen lernen – und das manchmal auf die harte Tour.

Im Rahmen einer neueren Fluke New Plus-Umfrage haben über 60 Profis die gängigsten Fehler erläutert, die ihnen begegnet sind, und die Verfahren, die sich in der Zeit ihrer beruflichen Laufbahn am meisten bewährt haben. Viele gaben zu, Fehler begangen zu haben, die tragisch hätten enden können – und Lektionen gelernt zu haben, die ein Profi nie vergisst.

Erfahrungen aus erster Hand

„Ich habe jemanden beobachtet, der einen 12.470-Volt-Abschnitt einer Schaltanlage mit einem 600-Volt-Messer geprüft hat“, erinnert sich ein Elektromeister, der in einer Gesundheitseinrichtung arbeitet. „Das war gar nicht schön. Das Messgerät explodierte und die Isolierung auf den Leitern reichte nicht aus, um einen Stromschlag zu verhindern. Das führte dazu, dass er dreimal mit einem Defibrillator behandelt werden musste, um wieder zu sich zu kommen. Und es mussten einige krasse Verbrennungen verheilen.“

Bei den im Labor verwendeten Instrumenten war die Lektion weniger schmerzvoll, dafür aber umso direkter:

„Ich fragte einen Bediener während der Arbeiten an einem Härteofen für Glas, wo sich der Stromkreisunterbrecher befand. Er zog am Griff eines nahegelegenen Kasten, sodass die Lichter auf dem Schaltfeld und auf der Steuerung ausgingen. Ich begann damit, die Kabel von der Steuerklemmenleiste abzuziehen, worauf mein Schraubenzieher mit 240 V zur Erde kurzgeschlossen wurde, einen großen Lichtbogen und einen lauten Knall erzeugte. Zum Glück blieb ich unverletzt, aber auf diese Weise hatte ich gelernt, dass man erst auf „andere Quellen“ prüfen sollte, bevor man Klemmen berührt.“

Dann gibt es den Elektrotechniker-Meister, der in der Betriebswartung arbeitet. „Mir schossen 480 V durch Hand und Bein, als ein Trennschalter versagte“, berichtet dieser. „Das tut richtig weh.“

Für den Techniker waren die Schmerzen eher psychischer Natur. „Vor vielen Jahren, ungefähr zu der Zeit, als Schmutz zum ersten Mal entdeckt wurde, habe ich eine Spannung gemessen, von der ich wusste, dass sie da war, erhielt aber keinen richtigen Messwert“, erinnert er sich. „Ich probierte es immer wieder. Ohne Erfolg. Schließlich schaute ich mir das Messgerät an. Ich hatte vergessen, es einzuschalten. Hallo!“

Ein Knall, und das Messgerät ist hinüber

Welche Fehler sind diesen Profis bei elektrischen Messungen am häufigsten begegnet? Die allermeisten Fehler hatten mit der Anwendung des Digitalmultimeters oder fehlerhaften Einstellungen zu tun.

„Der Wechsel vom Voltbereich zum Strombereich eines Multimeters bei angeschlossenen Leitungen“, fasst es ein elektrischer Sicherheitsprüfer in Kanada zusammen. „Die falsche Auswahl treffen – Wechselstrom statt Gleichstrom oder Ohm statt Spannung“, so ein Werkselektriker in den USA.

Ein anderer Werkstechniker kann das bestätigen: „Bei mir ist es, dass ich die Spannung prüfe und dann Ohm prüfen möchte ... das kommt vor, und dann sage ich, verdammt, es ist wieder passiert ...“ Ein anderes Mal „prüfte ich auf Milliampere, und das Messgerät war auf Volt eingestellt ... ein echter Schocker.“

„Wechselspannung auf der Gleichspannungsposition prüfen und umgekehrt,“ so ein Techniker in einem Papiermaschinenwerk. „Den Stromkreis prüfen, indem man das Amperemeter (nicht aufgeklemmt) parallel zum Stromkreis anbringt und damit eine Systemstörung verursacht.“

„Messgerät mit 600-Volt-Einstellung für Ohm verwenden“, so ein kanadischer Techniker. „Ader flog durch den Raum“

„Falsche Einstellung des Messgeräts“, so ein anderer Techniker in Kanada. „Mein Messgerät war auf Volt Wechselspannung eingestellt und die rote Ader am Spannungsstift.“ „Falsche Skala oder falsche Einstellung“, bestätigte umgehend ein Wartungstechniker in einer Gesundheitseinrichtung in den USA. „Von Durchgang auf Volt gehen, aber die Einstellung nicht ändern ... ein Knall, und das Messgerät ist hinüber.“

Weise Worte

Diesen Profis sind einige gängige Fehler unterlaufen. Als sie nach ihrem Rat für ihre Elektrikerkollegen befragt wurden, wurden sie jedoch sehr ernst. Diese bezogen sich mit wenigen Ausnahmen auf die Sicherheit.

„Alles doppelt überprüfen“, sagt ein australischer Techniker. „Dem Messgerät nicht blind vertrauen“.

„Arbeiten Sie immer so, als wenn Spannung anliegen würde“, meint ein Bauelektriker aus Quebec, „und sperren oder trennen Sie alles ab, was möglich ist, damit Sie nicht an spannungsführenden Elementen arbeiten müssen“. Ein Elektrotechniker-Meister aus den USA stimmt dem zu. „Man muss alles auf Spannung prüfen, gegenprüfen und dreifach prüfen“. „Es gibt kaum Gelegenheiten, zu denen eine Arbeit an spannungsführenden Geräten notwendig wäre.“

Ganz ähnlich beschrieb das ein kanadischer Betriebstechniker. „Prüfen Sie immer Ihren Arbeitsbereich, nachdem die Abschaltung und Absperrung abgeschlossen ist. Und trauen Sie nie den Beschriftungen auf den Schaltschränken.“ Manche Dinge ändern sich, ohne dass jemand davon Notiz nimmt.“

„Sie sollten immer wissen, woran Sie gerade arbeiten, und nicht nur prüfen, ob Strom am Leistungskreis anliegt, sondern auch, wie hoch die Spannungswerte wirklich sind“, so ein Elektriker, der an einer Heißwalz-Metallverzinkungsanlage arbeitet.“

„Achten Sie immer darauf, dass es abgeschaltet und abgesperrt ist. IMMER!“ so ein Auszubildender im dritten Jahr in den USA. „Und wenn man ansonsten nichts weiß, muss man IMMER darauf achten, dass eine hervorragende Erdung gegeben ist!“

Einige Umfrageteilnehmer aus Kanada und anderen Ländern bezogen sich vor allem auf die Grundlagen der Sicherheit. „Tragen Sie immer die passende PSA, und prüfen Sie immer Instrument und Leitungen, bevor Sie sie benutzen“, merkt einer von ihnen an.

Ein Wartungstechniker ergänzt: „Arbeiten Sie nur zu Testzwecken unter Spannung. Und dann immer mit einem Kollegen zusammen. Follow CTC: Bestätigen Sie, dass der Prüfer an einem bekannten Stromkreis arbeitet. Prüfen Sie den betreffenden Stromkreis, prüfen Sie den bekannten Stromkreis erneut, und bestätigen Sie, dass das Prüfgerät ordnungsgemäß funktioniert. GRUNDLEGENDE Dinge. Gehen Sie immer genauestens nach dem Muster vor, dass Sie gelernt haben, weichen Sie nicht davon ab. Der Ausbilder hat meist seine Gründe, meist sicherheitsbezogene, warum er Ihnen dieses Verfahren auf diese Weise beibringt.“

Die Profis, die wir befragt haben, gaben uns jede Menge Ratschläge, unter den die kürzesten vermutlich auch die besten waren. Ein Betriebstechniker in Kanada formulierte es so:

„Einen Gang runterschalten und nachdenken.“

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